Als Heilpraktiker hast du das große Privileg, deine Honorare frei gestalten zu können. Doch genau diese Freiheit kann auch verunsichern: Wie finde ich den richtigen Preis? Was ist wirtschaftlich sinnvoll? Und was ist für meine Patienten fair?
Viele Heilpraktiker orientieren sich an den Preisen der Konkurrenz oder entwickeln ein Gefühl für das „angemessene“ Honorar. Doch eine solide wirtschaftliche Basis braucht mehr als nur Schätzungen – sie braucht eine klare Kalkulation. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine Honorare so kalkulierst, dass sie deine Kosten decken, deinen Gewinn sichern und für deine Patienten nachvollziehbar bleiben.
Bevor du einen Preis festlegen kannst, musst du wissen, welche Kosten du monatlich hast. Diese unterteilen sich in:
Kostenpunkt | Betrag (monatlich) |
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Praxisraummiete | 800 € |
Versicherungen | 200 € |
Verbrauchsmaterial | 150 € |
Marketing & Website | 100 € |
Fortbildungen (umgelegt) | 100 € |
Sonstiges | 150 € |
Gesamtkosten | 1.500 € |
Wie viele Stunden kannst und willst du pro Woche arbeiten?
Faktor | Stunden pro Woche |
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Gesamtarbeitszeit | 40 h |
Zeit für Verwaltung & Orga | 10 h |
Zeit für Fortbildung & Akquise | 5 h |
Tatsächliche Behandlungszeit | 25 h |
Nun kannst du dein Mindesthonorar berechnen:
Beispiel:
Nun kannst du dein Honorar strategisch ausrichten:
✅ Marktanalyse: Was verlangen Heilpraktiker in deiner Region?
✅ Besondere Qualifikationen: Hast du Spezialisierungen oder Zusatzqualifikationen, die einen höheren Preis rechtfertigen?
✅ Wert für den Patienten: Bietest du einen besonderen Mehrwert, z. B. individuelle Betreuung, moderne Diagnostik oder innovative Therapieansätze?
👉 Achtung: Viele Heilpraktiker setzen ihre Preise zu niedrig an, aus Angst, Patienten zu verlieren. Doch: Gute Arbeit darf und muss fair entlohnt werden.
Empfehlung: Ein Honorar von 80-120 € pro Stunde ist für spezialisierte Heilpraktiker nicht nur realistisch, sondern oft auch notwendig, um nachhaltig zu arbeiten.
Transparenz schafft Vertrauen! Kommuniziere dein Honorar klar:
❌ Vermeide: “Versteckte Kosten” oder unklare Abrechnungen.
✅ Tipp: Patienten schätzen es, wenn sie vorher wissen, was auf sie zukommt.
Die richtige Honorarkalkulation ist keine Bauchentscheidung, sondern eine Mischung aus:
Zusammengefasst:
✔ Berechne deine realen Kosten
✔ Setze ein wirtschaftlich sinnvolles Mindesthonorar an
✔ Positioniere dich mit einem Preis, der deinen Wert widerspiegelt
👉 Vergiss nicht: Nur wenn dein Honorar deine Kosten deckt und dir ein gutes Einkommen sichert, kannst du langfristig erfolgreich arbeiten und deine Patienten bestmöglich betreuen.