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Honorarkalkulation für Heilpraktiker: Wie du freie und wirtschaftlich sinnvolle Preise festlegst

Als Heilpraktiker hast du das große Privileg, deine Honorare frei gestalten zu können. Doch genau diese Freiheit kann auch verunsichern: Wie finde ich den richtigen Preis? Was ist wirtschaftlich sinnvoll? Und was ist für meine Patienten fair?

Viele Heilpraktiker orientieren sich an den Preisen der Konkurrenz oder entwickeln ein Gefühl für das „angemessene“ Honorar. Doch eine solide wirtschaftliche Basis braucht mehr als nur Schätzungen – sie braucht eine klare Kalkulation. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine Honorare so kalkulierst, dass sie deine Kosten decken, deinen Gewinn sichern und für deine Patienten nachvollziehbar bleiben.

Deine Kosten genau kennen

Bevor du einen Preis festlegen kannst, musst du wissen, welche Kosten du monatlich hast. Diese unterteilen sich in:

  • Fixe Kosten: Praxisräume, Miete, Strom, Versicherungen, Leasingraten, Software-Lizenzen etc.
  • Variable Kosten: Materialkosten, Verbrauchsmaterial, Diagnostik, Laboranalysen, Marketing etc.
  • Persönlicher Finanzbedarf: Was brauchst du zum Leben? Miete, Altersvorsorge, private Krankenversicherung etc.

Beispielrechnung deiner monatlichen Kosten

KostenpunktBetrag (monatlich)
Praxisraummiete800 €
Versicherungen200 €
Verbrauchsmaterial150 €
Marketing & Website100 €
Fortbildungen (umgelegt)100 €
Sonstiges150 €
Gesamtkosten1.500 €

👉 Angenommen, du möchtest mindestens 3.000 € netto für deinen Lebensunterhalt erwirtschaften, ergibt sich eine erforderliche Umsatzgröße von 4.500 € bis 5.000 € monatlich (inkl. Steuern und Rücklagen).

Deine Arbeitszeit realistisch einschätzen

Wie viele Stunden kannst und willst du pro Woche arbeiten?

  • Reale Behandlungszeit: Wie viele Stunden pro Woche hast du tatsächlich mit Patienten?
  • Verwaltungszeit: Dokumentation, Abrechnung, Marketing – all das kostet Zeit!
  • Urlaub & Ausfälle: Plane Urlaub, Krankheit und Fortbildungen mit ein.

Beispiel: Deine verfügbare Behandlungszeit

FaktorStunden pro Woche
Gesamtarbeitszeit40 h
Zeit für Verwaltung & Orga10 h
Zeit für Fortbildung & Akquise5 h
Tatsächliche Behandlungszeit25 h

👉 Rechnet man 4 Wochen pro Monat, ergeben sich 100 Behandlungsstunden pro Monat.

Dein Stundenhonorar berechnen

Nun kannst du dein Mindesthonorar berechnen:

Mindesthonorar  = erforderlicher Monatsumsatz ÷ verfügbare Behandlungsstunden

Beispiel:

4.500 € ÷ 100 h = 45–50 €/h

👉 Das bedeutet: Dein absolutes Mindesthonorar pro Stunde sollte bei 50 € liegen, um wirtschaftlich arbeiten zu können.

Deinen individuellen Preis festlegen

Nun kannst du dein Honorar strategisch ausrichten:

Marktanalyse: Was verlangen Heilpraktiker in deiner Region?
Besondere Qualifikationen: Hast du Spezialisierungen oder Zusatzqualifikationen, die einen höheren Preis rechtfertigen?
Wert für den Patienten: Bietest du einen besonderen Mehrwert, z. B. individuelle Betreuung, moderne Diagnostik oder innovative Therapieansätze?

👉 Achtung: Viele Heilpraktiker setzen ihre Preise zu niedrig an, aus Angst, Patienten zu verlieren. Doch: Gute Arbeit darf und muss fair entlohnt werden.

Empfehlung: Ein Honorar von 80-120 € pro Stunde ist für spezialisierte Heilpraktiker nicht nur realistisch, sondern oft auch notwendig, um nachhaltig zu arbeiten.

Deine Preise klar kommunizieren

Transparenz schafft Vertrauen! Kommuniziere dein Honorar klar:

  • Auf deiner Website (z. B. „Erstgespräch 60 Min. – 90 €“)
  • In deinem Wartezimmer
  • In Beratungsgesprächen

Vermeide: “Versteckte Kosten” oder unklare Abrechnungen.
Tipp: Patienten schätzen es, wenn sie vorher wissen, was auf sie zukommt.

Fazit: Dein Preis muss für DICH passen!

Die richtige Honorarkalkulation ist keine Bauchentscheidung, sondern eine Mischung aus:

  • Kostenkalkulation
  • Marktanalyse
  • Selbstbewusstsein

Zusammengefasst:

✔ Berechne deine realen Kosten
✔ Setze ein wirtschaftlich sinnvolles Mindesthonorar an
✔ Positioniere dich mit einem Preis, der deinen Wert widerspiegelt

👉 Vergiss nicht: Nur wenn dein Honorar deine Kosten deckt und dir ein gutes Einkommen sichert, kannst du langfristig erfolgreich arbeiten und deine Patienten bestmöglich betreuen.

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